STROM Ensemble der Autoren

Terminal E ­ Die Reza-Ausdeutungen entstand als Kompositionsauftrag für die Performance Collage/egal/look!, die beim Eclat-Festival Stuttgart 2003 aufgeführt wurde. Um innerhalb der Performance auf die an uns herangetragenen Ereignisse flexibel eingehen zu können, teilten wir den Terminal in drei Gates ein, von denen Gate 1 und 3 aus mehreren Teilen bestand, die an unterschiedlichen Stellen getrennt von einander gespielt werden konnten. Gate 2 war hingegen ein zusammenhängendes Stück, das zeitlich durch die vorproduzierte CD-Einspielung gegliedert und dadurch auf eine Dauer von etwa fünf Minuten festgelegt war. Im Nachhinein hatten wir die Möglichkeit, in einer SWR-Produktion, die von uns beabsichtigte Gesamtform zu realisieren. In Gate 2 verlassen wir unsere Instrumente und begeben uns an die Mikrophone, lediglich mit zwei Strohhalmen ausgestattet. Durch den Equalizer verfremdet, mischen sich unsere Stimmaktionen in das Geräusch einer Schallplatte, die mit einer Stahlbürste bearbeitet wurde und das gesamte Stück hindurch läuft. An zwei Stellen wechseln wir zu Strohhalmaktionen, bis Gegen Ende des Stückes in schwankender Pulsation Stimm- und Strohhalmaktionen gemeinsam auftauchen. Zäsuren bilden zwei Schallplattennadel-Kratzer und die Reza-Rufe der CD-Einspielung. Reza ist eine Gestalt, die uns lange begleitet hat. Nicht nur während unserer Arbeit versuchten wir, uns ihr imitierend anzunähern. Reza geriet immer mehr zu einer Kunstfigur, die sich aus unterschiedlichen Ausdeutungen zusammensetzte. Diese Kunstfigur ist am besten als eine Art komischer Vogel beschreibbar und dominiert auch atmosphärisch die Szene.

 

 

 

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